Zuhause

Nächtliche Anfälle – Muss mein Kind dann bei mir im Bett schlafen?

Nein, es gibt u. a. folgende Möglichkeiten, Anfälle zu registrieren – auch wenn das Kind in seinem eigenen Bett bzw. Zimmer schläft. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie hier Informationen benötigen oder sich mit anderen Eltern bezüglich deren Erfahrungen austauschen möchten!

 

Je nach Anfallsart, d. h. ob mit oder ohne Zuckungen, ob mit Geräusch oder ohne, ob „groß“ oder „klein“, können verschiedene Varianten – manchmal auch in Kombination – hilfreich sein:

 

Klingelarmband – geeignet für Anfälle mit Zuckungen: Dazu näht man einige Glöckchen (wie die vom Osterhasen) an ein Stoffbändchen, das dem Kind zur Schlafenszeit um das Handgelenk gebunden wird. Die ersten Nächte können etwas unruhig sein, aber danach hat man den Dreh raus und kann unterscheiden, ob das Kind sich nur umdreht oder einen Anfall hat.

 

Alarmgerät fürs Bett – geeignet für Anfälle mit Zuckungen: Das sind Sensoren, die auf rhythmische Bewegungen reagieren und zwischen Lattenrost und Matratze gelegt werden. Ein Aufzeichnungsgerät am Bett gibt Alarm, wenn das Kind anfängt zu krampfen. Ein Beispiel ist Epicare oder Emfit, die beide eine Hilfsmittelnummer haben und somit vom Arzt verordnet werden können.

 

Alarmgerät fürs Handgelenk – geeignet für Anfälle mit/ohne Zuckungen: NightWatch ist ein Armband, das die Herzfrequenz des Trägers und dessen Bewegungen im Schlaf genauestens registriert. Sobald das System einen schweren epileptischen Anfall vermutet, wird ein drahtloses Signal an die entsprechende Basisstation übermittelt und somit ein Betreuer im anderen Raum alarmiert.

 

Pulsoxymeter – geeignet für Anfälle mit/ohne Zuckungen: Bei Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut während des Anfalls kann dieses Meßgerät helfen, das vom Arzt verordnet werden kann. Dabei wird ein Sensor an einem Finger oder Zeh befestigt. Wenn der Sauerstoffwert im Blut abfällt, ertönt ein Signal.

 

Babyfon mit/ohne Kamera – geeignet für Anfälle mit Geräuschen: Die klassische Variante ohne Kamera meldet Geräusche, die Signale werden auf das Empfangsteil übertragen, so dass man hören kann, wenn „Unruhe“ herrscht. Die Variante mit Kamera hat zusätzlich einen Monitor und verfügt in der Regel auch über eine Gegensprechfunktion zur Beruhigung des Nachwuchses.

 

Wlan-Kamera: Statt eines Babyfones kann auch eine Überwachungskamera benutzt werden. Dies hat den Vorteil, dass Anfälle auch aufgezeichnet werden können.

 

Wie kann ich meinem Kind helfen, die Tabletten selbstständig einzunehmen?

Kaufen Sie zuallererst eine Wochendosette in der Apotheke oder im Internet. Es gibt sie in vielen verschiedenen Formen und Farben, so dass Sie bzw. Ihr Kind mit Sicherheit die passende finden. Dort hinein können Sie die Medikamente für die ganze Woche vorsortieren und mit einem kurzen Blick sehen Sie, ob Ihr Kind die Medikamente genommen hat. Hilfreich sind Erinnerungsstützen, bei großen Kindern kann der Handyalarm gestellt werden, für kleinere kann man auch Aufkleber z. B. an den Zahnputzbecher machen, der sie an die Einnahme erinnert. 

 

Im Bad

Solange die Gefahr besteht, dass Ihr Kind im Anfall in die Badewanne unter Wasser rutscht, sollte es besser Duschen. Praktisch ist es auch, wenn die Türen von Bad und Gästetoilette nach außen aufgehen. So kommen Sie besser ins Bad, wenn Ihr Kind dort auf den Boden stürzt. Statt eines Schloss mit Schlüssel ist eine sog. WC-Garnitur sinnvoll. Diese kann man leicht mit einem Eurostück von außen öffnen, der Jugendliche hat aber trotzdem die Möglichkeit, die Tür zu verschließen.

 

Kinderzimmer

Legen Sie die Matratze einfach auf den Boden, dann kann Ihr Kind sich nicht verletzen, wenn es aus dem Bett fallen sollte.